Die PDCA-Schleife – MACHEN und WAHRNEHMEN

Der PDCA-Zyklus kommt aus dem klassischen Projektmanagement. Er steht für die kleinen Experimente, mit denen unklare Fragestellungen geklärt werden können, bevor sie in ein größeres Projekt gegossen werden. PDCA steht für „Plan“ (Hypothese und wie wir sie beweisen), „Do“ (Machen!), „Check“ (was hat das Experiment ergeben), „Act“ (Entscheidung oder Verwerfen). 

In der  agilen Welt ist der PDCA-Zyklus omnipräsent, denn aus der Komplexität der Aufgaben ist (fast) alles was wir hier tun, ein kleines Experiment.

In vielen Projekten erlebe ich, dass von den Schritten das „Plan“ und das „Do“ effizient und gut ausgeführt werden, das „Check“ und „Act“ aber sehr verkürzt oder gar nicht ausgeführt werden. Dabei ist die Arbeit, die in diesen Phasen ausgeführt werden, ebenso wichtig!

Warum ist das so? Aus unzähligen Feedbacks höre ich immer wieder heraus: „Na ja, das ist ja keine Arbeit! Ich/mein Chef/meine Kolleg*innen sagen, dass ich nur dann arbeite, wenn ich ….(etwas konkretes) mache“.

Ich verstehe den Punkt, teile ihn aber nicht. Ich habe den Zyklus in eine Möbiuschleife gedreht, weil ich damit folgendes zeigen will:

Sketchnote: oberes Bild - der PDCA-Zyklus als Möbiusschleife; „Plan“ liegt auf der Kreuzung, „Do“ ist der linke Teil („MACHEN“); Wechsel in den rechten Teil („WAHRNEHMEN“) mit „Check“ und „Act“. Unteres Bild: Balance als Schieberegler zwischen „MACHEN“ und „WAHRNEHMEN“.
  • „Plan“ und „Do“ sind die Phasen, in denen konkreter Wert geschaffen wird („MACHEN“).
  • „Check“ und „Act“ sind die Phasen, in denen das Erreichte wertgeschätzt, einsortiert und weiter entwickelt wird („WAHRNEHMEN“).
  • Wenn wir auf „WAHRNEHMEN“ verzichten, verlieren wir wichtige Hinweise, die uns auf Kundenverluste oder Marktveränderungen hinweisen.
  • Wenn wir auf „MACHEN“ verzichten, schaffen wir nur leere Ideen und Visionen.
  • Wichtig ist es also, die richtige Balance zwischen „MACHEN“ und „WAHRNEHMEN“ zu finden.

Die Kreuzung dieser Schleife liegt auf den Wechsel zwischen „MACHEN“ und „WAHRNEHMEN“. Wir können diesen Wechsel bewusst herbeiführen, uns Zeit für Reflexion und Ausrichtung nehmen („Check“) und zielgerichtet ein wertvolles Ergebnis herbeiführen („Act“). Dies bereichert die Art der Arbeit in der daruf folgenden „MACHEN“-Phase.

Beide Phasen bedeuten Arbeit. Beide sind wertvoll. Und: jede einzelne Wahrnehmung zählt.