Scrum Mentor*innen

Scrum Mentor*in1

… ist eine Rollenbezeichnung, die im Rahmen von Scrum zum Einsatz kommt. Die Rolle ist im zugehörigen Scrum Guide (Schwaber, Sutherland, 2020) definiert. Sie umfasst die folgenden Verantwortlichkeiten2:

  • Scrum Mentor*innen sind dafür ergebnisverantwortlich, Scrum aufzusetzen, wie es im Scrum Guide definiert ist.
  • Scrum Mentor*innen sind für die Effektivität des Teams ergebnisverantwortlich.
  • Scrum Mentor*innen sind als Mitglied des Scrum Team verantwortlich für Sprints, die wertvoll sind und nützliche Produktinkremente schaffen.
  • Scrum Mentor*innen sind True Leaders, die dem Scrum Team und der Organisation dienen.

Scrum Mentor*innen erfüllen diese Verantwortlichkeiten wie folgt:

  • Sie trainieren und unterstützen das Team beim Selbstmanagement und bei der interdisziplinären Zusammenarbeit.
  • Sie unterstützen das Teams, ihren Fokus zu behalten.
  • Sie helfen dabei, sog. Impediments in der Organisationen zu beseitigen.
  • Sie stellen sicher, dass alle Scrum Events eingerichtet sind, konstruktiv3 und in ihrer Timebox durchgeführt werden.
  • Sie erklären, warum klare und prägnante Product-Backlog-Einträge wichtig und notwendig sind.
  • Sie helfen Teams und Mitarbeitenden zu verstehen, warum und wie in einem komplexen Umfeld Produkte und Services inkrementell und empirisch geplant werden.
  • Sie führen die Organisation bei der Einführung und Schulung von Scrum.
  • Sie helfen dabei, Barrieren zwischen Stakeholdern und dem Team zu beseitigen.

  1. Warum nicht Scrum M*ter, sondern Scrum Mentor*in? Der Begriff M*ster wurde zur Zeit des Kolonialismus benutzt, um die Macht über verkslavte zumeist nicht-weiße Menschen zu betonen. Viele Schwarze, indigene und weitere Personen of Color erleben bis heute den Rassismus, der hinter diesen Machtstrukturen liegt. Auch wenn einige argumentieren, dass der Begriff für M*tery steht, also für „Meisterschaft“ oder „Beherrscher eines Themas“, ist diese Historie bei genauer Betrachtugn klar zu erkennen. Ich lehne daher den Begriff M*ter ab. Auch vom Wesen der Rolle geht es vielmehr um eine Unterstützung des Teams und um die Erklärung der Prinzipien und Paradigmen rund um agile Methoden. Mir erscheint daher die Beschreibung als Mentor*in sehr viel passender. ↩︎
  2. Der obige Text stammt aus dem Scrum Guide 2020 von Ken Schwaber und Jeff Sutherland. Im Originaltext wird u.a. der Begriff Scrum M*ter benutzt, den ich auf diesen Seiten nicht mehr nutzen möchte. ↩︎
  3. Im Original wird hier das Wort „positiv“ verwendet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses Wort missverständlich ist. Viele Menschen gehen davon aus, dass sie nur über Erfolge und Fortschritte berichten dürfen. Agile Rahmenwerke legen aber explizit Wert darauf, das auch Misserfolge und Fehler zur Sprache kommen, um daraus zu lernen und Vebesserungen in die kommenden Sprints einzubringen. Sie betonen damit einen konstruktiven Umgang mit allen Herausforderungen und negativen Erlebnissen im Rahmen der agilen Arbeit. ↩︎